Inbetriebnahme
Der Installateur sollte bei der Anlagenplanung und der Inbetriebnahme wichtige Randbedingungen wie die Wassertemperatur im Rücklauf, die Position des Temperaturgebers, die Fließgeschwindigkeit des flüssigen Wärmeträgermediums, sowie die Rauchgastemperatur am Abgaswärmeübertragereingang berücksichtigen. Diese Randbedingungen erfordern anlagenspezifische Einstellungen oder Parametrierungen. Die wichtigsten 3-Einstellwerte sind im Folgenden aufgeführt. Es wird empfohlen die Planung, Montage und Inbetriebnahme der TurbuFlex-Wasseranbindung durch einen Fachbetrieb ausführen zu lassen.
Ein-und Ausschaltung der Umwälzpumpe
Das TurbuFlex-System kann mittels einstellbarer bzw. parametrierbaren Ein –und Ausschalttemperaturen der Umwälzpumpe an unterschiedliche Ofenanwendungen flexibel angepasst werden.
Hierfür wird ein Einschaltwertebereich von 75°C bis 125°C vorgeschlagen. Der Temperaturwert sollte nicht unter 75°C gewählt werden, da ansonsten die Rauchgastemperatur zu stark abgekühlt wird und infolge einer ungewollten Taupunktunterschreitung am Kaminkopf Feuchtigkeit absetzen könnte. Als Faustregel gilt, dass die Temperatur am Kaminkopf 55-60°C im Normalbetrieb nicht unterschreiten sollte. Zur Vermeidung von Kaminversottung sollte der Installateur die richtige Einschalttemperatur festlegen. Die Schalthysterese zur Ausschaltung der Umwälzpumpe sollte mindestens 5K betragen. (Beispielhafte bewährte Einstellung bei einem Ofen mit 7,5kW Nennleistung bei einer Rauchgastemperatur von 275°C: Einschalttemperatur Umwälzpumpe = 110°C, Schalthysterese = 20K)
Einstellung der Fließgeschwindigkeit des flüssigen Wärmeträgermediums
Das TurbuFlex-System kann mittels einstellbarer Leitblechwinkelvorspannungen oder parametrierbarer Drehzahl der Umwälzpumpe an unterschiedliche Ofenanwendungen flexibel angepasst werden.
Hierfür hat sich ein Durchflussmengenwertebereich des flüssigen Wärmeträgermediums von ca. 3 bis 10 Liter pro Minute bewährt. (Ungefähre Einstellung: ca. 0,5 Liter / kW Ofenleistung)
Einstellung der Leitblechwinkelvorspannungen bei der Inbetriebnahme
Das TurbuFlex-System kann mittels einstellbarer Leitblechwinkelvorspannungen an unterschiedliche Ofenanwendungen (Ofentyp, Ofenleistung, Kaminzugeigenschaften, Rauchgastemperaturen, Betreibergewohnheiten) flexibel angepasst werden. Hierfür sind vier verschiedene Voreinstellungen der Leitblechwinkelvorspannungen im Rahmen der Inbetriebnahme wie folgt möglich.
- Stufe 1: Leitblechwinkelverstellung beginnt bei sehr niedrigen Rauchgastemperaturen ab ca. 55°C
- Stufe 2: Leitblechwinkelverstellung beginnt bei niedrigen Rauchgastemperaturen ab ca. 90°C
- Stufe 3: Leitblechwinkelverstellung beginnt bei mittleren Rauchgastemperaturen ab ca. 140°C
- Stufe 4: Leitblechwinkelverstellung beginnt bei höheren Rauchgastemperaturen ab ca. 200°C
Höhere Rauchgastemperaturen und ein schwacher Kaminzug erfordern eine größere Leitblechwinkelvorspannung. Umgekehrt kann bei niedrigen Rauchgastemperaturen und starkem Kaminzug eine kleinere Leitblechwinkelvorspannung gewählt werden. Die im Normalfall optimale werksseitige Voreinstellung der Stufe 2 (z.B. Ofennennleistung 7,5kW mit Rauchgastemperatur 275°C) sollte bei folgenden Betriebsbedingungen angepasst werden:
- Sehr helles und unruhiges Flammenbild: Geringere Leitblechwinkelvorspannung einstellen => Wahl der Stufe 1 => Folge: Die Leitblechwinkelverstellung setzt bei niedrigeren Rauchgastemperaturen ein.
- Helles und ruhiges Flammenbild ohne Rußfahnen: Die werksseitige Voreinstellung verhält sich optimal, so dass keine Anpassung notwendig ist.
- Dunkles Flammenbild mit Rußfahnen: Größere Leitblechwinkelvorspannung einstellen => Wahl der Stufe 3 oder in Extremfällen Stufe 4 => Folge: Die Leitblechwinkelverstellung setzt bei höheren (Stufe 3) oder wesentlich höheren (Stufe 4) Rauchgastemperaturen ein.
Regel: Die Wärmeübertragerleistung nimmt bei kleineren Leitblechwinkelvorspannungen zu. Damit erreicht man grundsätzlich bei der Vorwahl der Stufe 1 die größten Wärmeübertragerleistungen.